Mittwoch, 29. Oktober 2008

Kilimanjaro

Morgen früh fahr ich an den Fuss des Kilimanjaro, weil wir dort gerade einen neuen Sendemasten aufstellen. Mal sehen wie die Arbeiten vorangehen und ich muss noch organisieren, dass sie einen Zaun aufstellen rund um unsere Anlage und eine kleine Hütte bauen in der der "Watchman" leben kann. Leider müssen wir hier alle unsere Sendeanlagen bewachen lassen... In Morogoro hab ich ein wenig mit diesem bescheidenen Tansanier gesprochen, der dort Wache hält und wie ein Einsiedler in seiner kleinen Hütte lebt - weit ab vom Geschehen der Welt.. schon beeindruckend! Und da sagt die Mama, dass es wichtig ist, dass ich um die Finanzkrisen in Europa etc. bescheid weiß... ;-)))

Die Reise nach Njombe (im südlichen Tansania) vergangene Woche war recht interessant, aber jetzt ist es schwer zu entscheiden, denn es gibt mehrere Möglichkeiten und keine ist optimal.. Für die Solaranlage brauch ich eine Gegend, die halbwegs dicht besiedelt ist, um viele Menschen zu erreichen, wo es keinen Strom gibt (denn die Anschaffungskosten für die Solaranlage sind hoch), aber eine Straße soll vorhanden sein, die auf einen Berg/Hügel führt... ich würd ja gern eine auf dem Gipfel des Kilimanjaro aufstellen, aber das Signal reicht mit Solarbetrieb (also ca. 50 - 100 Watt Leistung) nur etwa 30 km, schade! :-)
Bitte helft mir in den nächsten Wochen um eine Frequenz hier in Dar Es Salaam zu beten - vielleicht tut sich eine neue Möglichkeit auf, ich hab da eine Idee.... und ich bin sicher, dass die Muttergottes schon einen genialen Plan hat. Ganz sicher.

Also, das war das Neueste in Kürze.
Bleibt nur noch zu sagen: Hl. Vater wir warten auf Ihren Besuch in Afrika nächstes Jahr!!!!

maji

So sieht's hier aus, wenn es einen Tag lang regnet.....



aber keine Aufregung - was bei uns unter Hochwasser in den Schlagzeilen wäre ist hier (der) ganz normal(e Wahnsinn) und regt niemand auf.. *schmunzel*





Mittwoch, 22. Oktober 2008

auf geht's

Tausende Kilometer afrikanischer (!!) Strassen warten auf mich. Ich brech jetzt auf und mach mich auf die Suche nach geeigneten Plaetzen fuer Solarsendeanlagen hier in Tansania. Dafuer such ich abgelegene Plaetze wo es keinen Strom gibt. Werd berichten.... :-)

Mittwoch, 1. Oktober 2008

leben in Afrika

Afrika ist eine andere Welt. Eine Welt voller Möglichkeiten und Überraschungen. Eine Welt voller Freude und Hoffnung.
Die Menschen hier haben eine so spontane, innige Freude. Man könnte oft vor ihnen niederknien und Gott danke sagen. Danke dafür, dass er uns so wunderbar erschaffen hat und in uns wohnt, denn das spürt man hier oft viel stärker…
In den Wochen, in denen ich hier lebe, habe ich etwas ganz wichtiges und schönes gelernt: Es gibt überhaupt keinen Grund, mit den Menschen, denen wir in unserem Alltag begegnen, nicht ins Gespräch zu kommen! Wie schön ist es, mit den Menschen im Bus zu reden, anstatt so zu tun als sitze man in einer Wiener U-Bahn und als wären unsichtbare Wände um jeden Insassen, die explodieren könnten, wenn man sie auch nur berührt. Und umso schöner, wenn sich ein intensives Gespräch ergibt und man beschließt, sein Gegenüber zum Abendessen nach hause einzuladen oder alle Termine abzublasen und mit ihm mitzukommen um die ganze Großfamilie kennen zu lernen!
Ich schwärme jetzt so, als wäre alles einfach hier in Afrika. Natürlich ist die Armut groß und die wirtschaftliche Situation traurig. (Ich hab mich schon als Kind gefragt, wie es sein kann, dass wir so viel haben und andere Hunger leiden müssen. Und ich weiß: es gibt keine Rechtfertigung dafür!) Und doch, gerade weil die Menschen so wenig haben, weil sie verzichten müssen, weil sie einfach leben, haben sie eine große innere Kraft. Man sieht in den Gesichtern der Ostafrikaner weder die Verzweiflung noch den Überdruss am Leben, denen man in Europa ständig begegnet. Schwierige Situationen kann man doch immer noch mit Humor meistern oder hinnehmen! Vielleicht ist es auch gerade das Bewusstsein, dass nichts selbstverständlich ist und dass unser Leben ein Geschenk ist, das man schätzen muss – gerade weil es kurz und zerbrechlich ist.
Ich wünsch mir, ganz viel von dieser Kraft und Freude ins heimatliche Europa mit zu bringen… ! :-)