Samstag, 29. November 2008

2 days mit Radio Maria

Zwei meiner Lieblingstage im Jahr sind die zwei Tage mit der Weltfamilie von Radio Maria, die wir jährlich Ende November feiern und wo alle 60 Radio Marias weltweit zusammen geschalten sind. Heuer hab ich sie noch einmal ganz anders erlebt. Wir hatten hier in Afrika zwar nicht so viele internationale und kontinentale Zusammenschaltungen, wie etwa in Österreich und ich war heuer auch redaktionell kaum beteiligt, aber als ich Freitag abends mit dem Auto unterwegs war konnte ich im Autoradio mit Österreich und Deutschland mitbeten, meine Freunde im Radio hören, in vielen Sprachen, auch auf Deutsch… Da konnt ich die Tränen kaum zurückhalten! Schon unglaublich….. es ist ein Wunder, ganz klar. Die Muttergottes hat mit Radio Maria das größte internationale Netzwerk geschaffen, größer als jedes andere Radio, und vereint uns im Gebet. Radio Maria erreicht über UKW mehr als 300 Millionen Menschen und es werden täglich mehr als 20 Millionen Rosenkränze gebetet. Was für eine Kraft! Sie möchte Radio Maria wirklich verwenden, um die Welt zu verändern. Und es beginnt – mitten unter uns!
Amen :-)

Donnerstag, 27. November 2008

my mission

Jetzt bin ich schon mehr als drei Monate hier. Ich erinnere mich an die Worte von Präsident Ferrario – in den ersten drei Monaten wirst du lernen und dann kannst du richtig los legen. Vielleicht hab ich schon früher richtig losgelegt, aber andrerseits.. sind wir ja immer noch dabei an der Basis zu bauen und die Grundsteine zu legen, damit Radio Maria in Tanzania seine große Mission noch besser erfüllen kann.
Wir müssen vor allem das Bewusstsein schaffen, dass Radio Maria Tansania den Menschen hier gehört – ein Geschenk der Muttergottes, das sie ihnen anvertraut, das sie aber auch unterstützen, um das sie sich auch kümmern müssen. Und ich glaube so fest an dieses Projekt. Ich bin sicher, dass es funktionieren kann, dass Radio Maria Tansania sich durch die Spenden der Hörer hier finanzieren kann - denn obwohl die Menschen hier arm sind, sind sie doch bereit zu geben! Und sie lieben Radio Maria so sehr! (Hab entdeckt, dass man in manchen Gegenden – besonders dort, wo Radio Maria das einzige Radio ist – die Radiogeräte ‚Radio Maria’ nennt. Die Menschen gehen also ins Geschäft, um ein ‚Radio Maria’ zu kaufen … :-) )
Vor drei Jahren hat es eine Erhebung gegeben und dabei ist herausgekommen, dass wir an die fünf Millionen Tageshörer haben. Jetzt haben wir drei neue Frequenzen und sollten mehr als 25% der Bevölkerung erreichen.. man kann sich ausrechnen, wie viele das sind bei 40 Mio. Einwohnern! Und wir arbeiten an der weiteren Ausbreitung.
Wenn also viele viele bereit sind, wenig zu geben, ist es möglich, dass der normale Sendebetrieb finanziert wird. Es ist mehr ein logistisches Problem.

Ganz wichtig war das Finden neuer Mitglieder im Verein – es sind jetzt 12. Wir haben also einen neuen Verein, einen aktiven Vorstand und einen neuen Präsidenten. Bin sicher, dass das Radio nur gut funktioniert, wenn da auch ein Vorstand ist, der es wirklich leitet und führt. Helft mir bitte für die neuen Verantwortlichen und ihre Arbeit zu beten.

eine Schnur zur Mutter

Ich hatte wieder Besuch aus Italien von der Weltfamilie. Und damit ist ein arbeitsreiche und beinahe schlaflose Woche vorbei gegangen. Wichtige und gute Tage für Radio Maria Tansania! Bin müde aber sehr froh!

Paolo Taffuri hat für die zwei Tage in der Weltfamilie von Radio Maria (Freitag 28.11. und Samstag 29.11.) über die Bedeutung des Rosenkranzes in Afrika recherchiert:

"Die Marienverehrung in Afrika ist sehr stark. Die Verbindung zur Madonna ergibt sich zum großen Teil daraus, dass sie Frau und Mutter ist. Maria als Lebensspenderin, als diejenige, die dem Erlöser das Leben geschenkt hat, in der afrikanischen Kultur verbunden mit dem Kreislauf des Lebens und der Natur. Angela, eine Mitarbeiterin von World Family of Radio Maria in Tansania hat mir erklärt, wie die afrikanische Frau, die selbst Leben schenkt, in der Madonna eine Gleichgestellte findet, eine Reise- und Lebensgefährtin, die Trost spendet und unterstützt in den schwierigen Momenten des Lebens, denn sie weiß, welchen Schmerz eine Frau und Mutter erleidet. Maria ist auch diejenige, mit der man das Leben feiert und sich über eine Geburt freut, ihr dankt man für die kleinen und großen Gaben, welche die Afrikaner jeden Tag erhalten, denn auch sie freute sich über die kleinen und großen Freuden des täglichen Lebens und war dankbar. Die Madonna ist eine Gefährtin auf dem Weg und eine Führerin, deren Anwesenheit stets wahrgenommen wird. Als Frau und Mutter blickt sie direkt ins Herz der Afrikaner. Doch nicht nur das. Das Leben, das Maria auf der Erde führte, ist dem Leben vieler afrikanischer Frauen ähnlich. Es ist ein Leben voller Einfachheiten: Die Hausarbeit, das Erziehen der Kinder, der Mann, den man liebt und umsorgt, und dann die Verwandten, Freunde, Nachbarn, die Beziehungen innerhalb der Gemeinde. Die katholischen Frauen in einem Großteil Afrikas nehmen die Madonna als eine von ihnen wahr, eine, die all das erlebt hat, was sie jetzt auch erleben, dieselben Erfahrungen, die sie auch jetzt noch mit ihnen gemeinsam macht. Sie ist also eine Weggefährtin. Mit ihr fühlen sie sich niemals einsam.

Und das gilt nicht nur für die afrikanischen Frauen. Oftmals sehen die Jugendlichen Maria als eine wahre Mutter, besonders diejenigen, denen eine leibhaftige Mutter verwehrt blieb. Wie man weiß gibt es in Afrika unterhalb der Sahara die größte Rate an Waisenkindern. Viele von ihnen wenden sich an Maria als Mutter, als diejenige, die sich ihrer als Einzige annimmt. Ihr vertrauen sie ihre Träume und Sorgen an, ihre Wünsche und Ängste, ihren Kummer und ihre Freuden.

Deshalb ist der Rosenkranz ein Gebet, das man oft antrifft: In der Kirche, den Häusern, bei den Begegnungen der kleinen Kirchengemeinde. Vater Eugene, der Direktor von Radio Maria Ruanda hat mir davon erzählt, wie weit verbreitet die Gebetsgruppen sind, die den Rosenkranz beten. Nicht nur in den kleinen Kirchengemeinden, sondern auch in den Bewegungen und in Gruppen von Familien und Jugendlichen.

Der Rosenkranz ist das Gebet aller, besonders der Armen. Es ist das Gebet der Einfachheit, das alle aufsagen können, das Gebet, mit dem die Armen ihr Leben der Madonna anvertrauen. Niemand ist so arm, dass er den Rosenkranz nicht beten kann, denn während die Messe oder das Lesen des Wort Gottes einen gewissen intellektuellen Einsatz erfordern, ist dies für den Rosenkranz nicht der Fall. Und das ist auch einer der Gründe, weshalb der Rosenkranz das Hauptgebet Vieler geworden ist, der einfachste Weg, der Moment, in dem die Distanz zwischen Himmel und Erde sich verringert. Er ist auch das Gebet, das alle vereinigt, Reich und Arm, Gebildete und Ungebildete, er ist das Gebet, mit dem sich alle vor Gott gleich fühlen.

Die Hingabe an Maria und den Rosenkranz in Afrika lässt sich auch an fühlbaren und sichtbaren Zeichen unter den Menschen erkennen: Nicht selten trifft man Personen, die den Rosenkranz um den Hals tragen, ganz zu schweigen von denen, die an den Rückspiegeln der Autos aufgehängt sind. Viele tragen ihn, auch wenn sie das Gebet nicht vollständig kennen. In Tansania gibt es sogar Straßenhändler, die den Rosenkranz verkaufen. Ich glaube, dies ist eine der Bestätigungen dafür, dass der Rosenkranz ein wichtiger Bestandteil im Leben der Afrikaner ist.“

Mittwoch, 12. November 2008

Ein Zeugnis aus der Stille.....

Post von Vroni!!!!!
"Es braucht viele Orte, wo gebetet wird, wo Anbetung, Messe ist, weil so kann das "Licht der Liebe" (ein Ausdruck von Sr. Maria) - also Gott - das Licht der Welt immer größer werden durch die vielen kleinen Strahlen, die solche "Orte" sind und die wir selber sind!! Also sind wir Boten des Himmels, die helfen, dass der Himmel weit aufgeht! (also es liegt auch an uns ob der Himmel weit offen ist)"

Wie oft denk ich an Veronika, die Anfang Oktober Radio Maria, ihre Familie und überhaupt die Welt hinter sich gelassen hat, um auf der Kinderalm in Salzburg in ein kontemplatives Kloster einzutreten. Ich weiss, dass sie mir sehr nah ist im Gebet... Wir hatten beschlossen, gemeinsam 'auf Mission' zu gehen - ich nach Afrika und sie in die Stille, um von dort aus für die Welt zu beten. Welche Kraft geht aus von diesen wunderbaren, stillen Schwestern, die ihr Leben ganz hingeben!

"Ja, also ich erfahre hier viel Schönes, merke, dass Gott mich immer mehr an sich zieht - es ist erstaunlich so ein Leben ganz auf Ihn hin - auch nicht so ohne - ich sehe, wie klein ich bin und wie unwissend und, dass wir die Barmherzigkeit Gottes so brauchen. Kyrie eleison.

Und Maria! Sie ist immer da, mit aller Zärtlichkeit einer Mutter. Es ist schön so nah mit ihr zu leben. Der Rosenkranz begleitet mich sehr und hilf mir einzutauchen! Maria führ uns zu Jesus. Beanspruchen wir ihre Hilfe!"

Sie schreibt so schön - ich kann mich ganz in sie hineinfühlen! Sie fehlt mir.. und doch ist es etwas ganz Großes, sie auf der Kinderalm zu wissen!

Dienstag, 11. November 2008

Weh mir, wenn ich nicht das Evangelium verkünde! (1 Kor 9,16)


Manchmal fragen mich die Menschen hier, warum ich für Radio Maria arbeite anstelle den Menschen durch Projekte und Hilfsgüter etc. zu helfen. Ich möcht sehr gerne helfen und es gäbe so viele Möglichkeiten, aber ich weiß, ich hab eine ganz konkrete Mission...
Ich kann nicht erst alle Menschen satt machen und dann erst beginnen, das Evangelium zu verkünden! Radio Maria macht genau das richtige finde ich – mitten in aller Not (und die Not der inneren Leere und Verzweiflung in Europa ist mindestens genauso schlimm wie Armut und Elend hier in Afrika) ist es den Menschen nah - den Armen und Schwachen, den Traurigen und Einsamen, denen, die niemand haben und eint sie in einer großen Gebetsgemeinschaft, gibt ihnen eine Stimme und bringt ihnen den Herrn! Und gerade hier in Afrika erkennt man viel mehr, dass das mehr zählt, als alles andere. Wer Gott hat, hat die Fülle und unsere wahre Heimat und Sehnsucht ist der Himmel, der hier und jetzt beginnt, wenn wir Gott nahe sind und einander lieben.

„Selig die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich!“ (Mt 5,3)

Montag, 10. November 2008

Die üblichen und die unerwarteten Probleme... :-)

Möcht euch noch konkreter von meiner Arbeit erzählen:

Ich versuch hier alles Organisatorische zu managen.
Momentan beschäftigt mich auch regelmäßig die Technik. Hab schon viel über Sendeanlagen dazugelernt. Leider musst ich halt immer mehr Unzulänglichkeiten feststellen - oder auch Dinge, die einfach nie erledigt - Geräte, die nie angeschlossen wurden... und so muss ich eben den Technikern auf die Füsse steigen, damit sie die Probleme lösen, soweit sie können und für das was wir nicht hinkriegen, warten wir auf Techniker von der Weltfamilie bzw. suchen lokale, externe Spezialisten.

Was mich auch sehr in Anspruch nimmt ist die Neustrukturierung der Finanzen, die Einführung eines Buchhaltungsprogrammes.

Derzeit ist gerade wirklich sehr viel zu tun, weil wir nächste Woche Generalversammlung haben und Verantwortliche der Weltfamilie kommen. Also treffe ich täglich mögliche neue Mitglieder für Verein und Vorstand, neue Mitarbeiter, Kanditaten für die Geschäftsführung etc.
Und für die Generalversammlung muss ich noch Dinge wie Financial Reports und Strategical Plans ... vorbereiten.. *schwitz* ;-)

Nebenbei bin ich dabei ein System für Spenden über Handy einzurichten - das ist sehr vielversprechend, denn Banküberweisungen sind teuer und für viele Hörer nicht möglich, aber Handies haben hier alle. Weiters koordiniere ich den Bau einer neuen Sendeanlage am Kilimanjaro (wie ich ja schon erzählt hab) und werd für die Sendeanlage in Arusha einen neuen Standort finden und sie übersiedeln. Dann brauch ich auch noch Plätze für 3 Solarsendeanlagen, hab ich auch schon erzählt.. Da warten noch einige Reisen auf mich.
Ich verhandle mit anderen Radios über Konditionen, technische Möglichkeiten und die Realisierung von Projekten betreffend Vermietung unsrer Sendemasten an andere Radios und Fernsehstationen (Danke Gerald und Andreas für die Hilfe aus der Heimat betreffend der Windkonditionen in Tansania!) und setz Verträge auf, usw.

Und dann sind wir auch gerade daran, die Anlagen des Hauptstudios hier in Dar Es Salaam zu sanieren. Erst die Kapelle, die ist schon schön und wie neu.. nur der Klang ist noch ganz schlecht, um im Radio zu übertragen, muss ich noch eine Lösung finden für die Wände oder die Decke. Leider musste ich feststellen, dass viele der Mauern ganz grobe, große Risse haben und bevor das ganze Gebäude einbricht (na gut, gefährlich ist es noch nicht, aber trotzdem) müssen wir die Wände mit Eisen verstärken. Leider kann ich nicht das ganze Studio neu ausmalen, weil das Geld so knapp ist und es gibt Wichtigeres..

Ausserdem brauchen wir eine mutige Strategie für die Promotion. Ich träum immer noch davon, dass Mitarbeiter und Ehrenamtliche durch das Land ziehen mit einer Art 'Tourbus' um in allen Städten und Dörfern in den Regionen 'was los zu machen' mit Musik und vielleicht sogar Tanz, mit Infotischen und durch das Verteilen von Material....
Die Menschen wären begeistert, würden uns mit Freude aufnehmen und es wäre immer ein großes Fest, da bin ich überzeugt.

Jetzt laufen hier natürlich auch Vorbereitungen für die Welttage in der Weltfamilie von Radio Maria, die wir jedes Jahr Ende November (28. und 29.11.) feiern und wo alle Radio Maria Stationen weltweit (300 Mio Menschen können Radio Maria über UKW empfangen!) verbunden sind - ganz ganz starke Momente! Ich darf auch Zeugnis geben...

Ich geb meine 5 Brote und 2 Fische und hoffe und warte voll Vertrauen auf die wunderbare Brotvermehrung! :-)

Mittwoch, 5. November 2008

Im Norden Tansanias

Mein Gott, ist Tansania schön!
Besonders am Fuß des Kilimanjaro - alles ist üppig grün, Bananenfelder, Regenwald, Wasserfälle, ...
Herr, wie schön hast du diese Welt gemacht!

In Uomboni, nahe Moshi, aber schon ganz weit oben am Kilimanjaro, wo die Luft schon dünn ist, ist eine kleine Pfarre. Dort bauen wir unsere neue Sendeanlage. Vom Sendemasten aus glaubt man, den Kilimanjaro angreifen zu können, so nah ist er. Wäre nicht so viel zu tun gewesen, ich wäre glatt auf den Gipfel gewandert. Aber da braucht es (auch von Uomboni aus) ein paar Tage... ein andermal vielleicht!

In Moshi war es schön, auch den Bischof zu treffen - er freut sich schon sehr auf Radio Maria! Und nicht nur er!!

In Arusha aber gibt es einige Probleme. Einerseits ist der Standort schlecht, weil der Sendemast sich nicht am Gipfel befindet sondern etwa 800 Höhenmeter unterhalb und so können die Menschen in den Stadtteilen hinter dem Hügel Radio Maria gar nicht empfangen. Andrerseits gibt es keine Straße und als sie die Sendeanlage gebaut haben, musste das ganze Equipment auf den Berg getragen werden.. und noch heute schleppen wir den Treibstoff für den Generator. Ausserdem möchte der Besitzer des Zugangs jetzt eine große Stange Geld und für dieses Geld kann ich die Anlage schon an einen anderen Platz transferieren. Mal sehen!