Donnerstag, 25. September 2008

Zanzibar

In den letzten Tagen war sehr viel Arbeit und manchmal hat sich alles gedreht in meinem Kopf. Es gibt so viel zu bedenken und so viele Möglichkeiten! Das ist Afrika. :-)

Ich hab eine sehr große Freude an meiner Arbeit!
Viel mehr als erwartet.... bin schon ein Monat hier (die Zeit verfliegt..)! Ich erinner mich gar nicht mehr so genau, was ich eigentlich erwartet hab. Ich weiß aber noch, dass ich schon auch ein wenig Angst hatte vor meiner Aufgabe. Inzwischen ist mir klar geworden, dass Autorität gar nicht viel mit Härte zu tun hat, es geht ja viel mehr darum, ein klares Ziel vor Augen zu haben, gerecht, korrekt und ehrlich zu sein. Es ist schön, für andere Sorge zu tragen, sich in sie hineinzuversetzen, verantwortlich zu sein und: zu dienen! Was ist schöner, als das Beste in einem Menschen zum Leuchten zu bringen? Ist das nicht ganz besonders unsere Aufgabe: einander zu helfen, das zu sein, was der liebe Gott sich gedacht hat, als er uns erschaffen hat?
Ok, das sind hohe Ideale, aber ich bemüh mich ehrlich! :-)

Wie die Überschrift von diesem Eintrag verrät, war ich in Zanzibar. Es war zwar nur ein Kurzbesuch, aber trotzdem sehr spannend. Ich hab sogar den Sendemasten bestiegen. Er ist 70m hoch und ich hätte mir nicht gedacht, dass ich mich traue die schmale Leiter hochzuklettern, aber ich wollt so gern Zanzibar von oben sehen.









Der Techniker hat mir gesagt, dass sie den Mast ev. noch höher machen können, damit unser Signal Dar Es Salaam besser erreicht - das wär genial!! Für eine Frequenz in Dar Es Salaam beten wir ja so sehr.
Mal sehen, ob das realistisch ist!

Jedenfalls wars sehr schön, durch das grüne Zanzibar zu spazieren (der Sendemast ist nämlich ziemlich weit ausserhalb der Stadt).


Auf der Fähre am Rückweg nach Dar Es Salaam hab ich ein wenig gegrübelt und da ist mir aufgefallen, dass ich mich schon recht gut an die Tanzanianer und ihre Gepflogenheiten gewöhnt hab. Ich koch sogar schon afrikanisch - z.B. Gemüse mit Kokosmilch verfeinern schmeckt lecker! Besonders das fröhliche Wesen der Afrikaner, ist ansteckend. Wenn man jemand grüßt, auf der Straße oder egal wo, freut er sich und man braucht nur die üblichen Begrüßungsformeln auf Suaheli können (die sind ziemlich lang, aber recht viel mehr Suaheli kann ich leider noch nicht - ich arbeite daran) und herzlich darüber lachen und schon ist alles klar: man hat einen neuen Freund! :-))))

Donnerstag, 18. September 2008

Die Himmelmami ist bei mir, so viel ist klar!

Momentan hab ich das Gefühl, das Fundament braucht viel viel Anstrengung. Dabei würd ich schon so gern am zweiten Stock bauen! Aber ein solides Fundament ist wirklich wichtig. Und ich hab große Freude an meiner Arbeit, auch obwohl noch viele schmerzhafte Prozesse anstehen.

Und: Ich staun jeden Tag mehr, wie sich hier alles fügt...
Morgens bet ich in einem Anliegen, das mir unlösbar scheint und nachmittags treff ich die richtigen Menschen, kommt die passende Idee... das Problem ist gelöst......
Noch nie hab ich die Vorsehung so 'hautnah' erlebt!
Und noch nie hab ich sie so sehr gebraucht! :-)

Dienstag, 16. September 2008

here comes the sun

Ein wenig wehmütig war ich an diesem Wochenende, weil ich nicht bei den Feierlichkeiten von Radio Maria Österreich dabei sein konnte. Aber es war mir ganz bewusst, dass ich im Gebet doch dabei bin.... fast war's mir am Samstag so, als könnte ich die feierlich, freudige Stimmung spüren. Hab mich zurück erinnert an die vergangenen Treffen und Wallfahrten und an die Nähe der Muttergottes bei solchen Ereignissen.
Dann hab ich schon am Sonntag den Bericht und die Bilder vom Wochenende auf cross-press.net gesehen und freu mich schon, wenn auch auf unserer Homepage was zu lesen ist!


Naja, und der liebe Gott freut sich auch, wenn er uns eine kleine Freude machen kann:

Die Aufforderung von Christian, unserem Geschäftsführer, dass wir uns alle warm anziehen sollen am Samstag hat auch mich erreicht und ich hab ihm spontan zurückgeschrieben, dass ich ihnen ein wenig Sonne schicken werde von hier.....

Da war ich aber dann doch sehr überrascht, als ich erst das Mail von Christa und dann heut morgen jenes vom Präsidenten der Weltfamilie gelesen hab:

"...dann ist wirkl. die Sonne gekommen, obwohl´s so windig und regnerisch vorher war - d.h. die Agape konnte dann doch z.T. im Freien stattfinden."

"Surely You have received a lot of e-mails from Austria, but the most important thing is that you have succeeded in changing the rain in sun and we are all convinced of it.
Cordially Emanuele Ferrario"

Dienstag, 9. September 2008

just because of this radio...

Heut morgen beim Frühstück hat eine Frau aus Neuseeland ganz glücklich von ihrer Reise durch Tansania erzählt. Sie waren zu Gast in einem kleinen Dorf bei einem Priester, der einige Zeit in Neuseeland verbracht hatte. Sie hat erzählt: "Ich weiß, Gottes Liebe ist überall. Aber so klar und schön wie in diesen Menschen, hat sie sie selten erlebt. Sie sind so natürlich und man spürt, dass sie nicht den Zwängen ausgesetzt sind, unter denen wir oft sehr leiden... Was traurig ist, dass die Männer dort traditionell viele Frauen haben. Sie sind sehr stolz darauf. Je mehr Frauen aus verschiedenen Dörfern, umso größer das Ansehen. Ein Mann hat erzählt, er hat 80 (!) Kinder. Aber einen sehr sehr gläubigen Mann haben wir getroffen: Er hat früher nicht an Gott geglaubt. Aber dann hat er einmal "zufällig" Radio Maria gehört und da war ein Bibelvers, der hat ihn so getroffen und ist ihm tagelang nicht aus dem Kopf gegangen. Immer wieder musste er daran denken. Das hat ihn so beschäftigt, dass er schlussendlich nicht anders konnte, als zu einem Priester zu gehen und er hat dann wirklich sein Leben völlig umgewandelt. Er hatte zwei Frauen. Für die zweite hat er einen Mann gefunden .. und lebt heute mit seiner (ersten) Frau ein gläubiges Leben. Und das nur wegen diesem Radio! Bitte hilf weiter - ihr müsst noch viel tun!"
Wenn das nicht ermutigend ist..... :-)

Montag, 8. September 2008

..ich bleibe dennoch voll Zuversicht!


Ihr könnt euch nicht vorstellen, was hier im Radio los ist.... ich kann es hier auch nicht ausführen, aber ein sehr sehr schmerzhafter Prozess hat eingesetzt.
Ich hoff, es ist der Weg den der Himmel jetzt für dieses Radio vorgesehen hat, um es aus einer Art Krise und Stagnation heraus zu führen!
Immer wieder erinnere ich mich, dass ihr für mich betet und das gibt so viel Kraft.
Wenn wir versuchen, Diener zu sein, können wir mutig voran gehen und ich mit dem Psalmisten sagen "...ich bleibe dennoch voll Zuversicht"! (Psalm 27,3)

Alessandro, der Kontinentalverantwortliche für Afrika, hat mir geschrieben:
"Johanna du hast hier eine große Aufgabe und ich werde dich voll unterstützen, um das Radio für die Menschen in diesem Land wieder zu beleben ...
Mach dir keine Sorgen, Gott hat geplant, dass du hierher kommst und du kommst genau im richtigen Moment. Später wäre es zu spät!"

Mittwoch, 3. September 2008

haraka haraka, haina baraka

Die Überschrift ist Suaheli und heißt soviel wie "Hasten ist nicht gesegnet!".
Besser gefällt mir der Hl. Pfarrer von Ars:
"Geduld, eine Stunde Geduld ist mehr wert als mehrere Tage Fasten."
Diesen Satz hat mir ein lieber Freund geschrieben und ich bin in zweifacher Hinsicht sehr angetan: Erstens muss ich mich hier ja unweigerlich in Geduld üben und zweitens esse ich ja so gern! :-)
Danke für eure ermutigenden Emails und Kommentare!!

Ich frag den lieben Gott gerade ganz lästig, was er denn vorhat, damit hier ein neues Feuer zu brennen beginnt in Radio Maria Tansania... Ich glaub, er hat einen Plan. Ich hab so ein kribbeliges Gefühl, dass er schon etwas beginnt! ;-)
Und ich bitte ihn, bei mir gleich anzufangen zu zündeln...
Ich hoff einfach, dass die Mitarbeiter sich neu für die Sache begeistern können, dass sie eine neue Liebe für die Verkündigung des Evangeliums entdecken und voll Begeisterung für den Himmel arbeiten und den Menschen im Land durch das Radio Hoffnung schenken.
Damit wir mit Paulus sagen können: "Wenn ich nämlich das Evangelium verkünde, kann ich mich deswegen nicht rühmen; denn ein Zwang liegt auf mir. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!" (1. Korintherbrief 9,16).
Ich werde vorschlagen, dass wir gemeinsam Exerzitien oder Ähnliches machen und sie einladen, an verschiedenen Fortbildungsprogrammen teilzunehmen. Und eben vor allem beten. Denn ich kann das nicht machen - aber ich bin sicher, dass wir es gemeinsam erbeten können! :-)
"Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut." (Psalm 127,1)

In diesen Wochen hat auch Radio Maria in Kenia gestartet. Die Leute sind so begeistert dort. Der Bischof einer Diözese im Norden des Landes ist ganz bemüht, dass Radio Maria auch in seiner Diözese, am besten schon morgen, hörbar wird. Er hat gesagt, seit die Menschen von Somalia so einfach Waffen bekommen können, bekriegen sie sich unter den Klans ganz schrecklich. Wenn einer aufgebracht ist, erschießt er sein gegenüber einfach - und der Klan des Opfers rächt sich und so geht das in eine Schleife der Gewalt, die grausam ist. Er glaubt fest daran, dass die Muttergottes durch das Gebet und den Austausch in Radio Maria Gemeinschaft und Frieden schenken kann. Ich glaub das auch.

Ich werde ab Montag für einige Wochen im Land unterwegs sein, um bei der Einweihung von zwei neuen Sendeanlagen in Mpanda und Singida dabei zu sein. Das ist gut, um die Situation im Land kennen zu lernen, ich bin sicher, dass das sehr lehrreich sein wird. Insbesondere weil die Stadt hier so anders ist, als der Rest von Tansania. Sehr entwickelt und "relativ wohlhabend". Gestern erst hab ich nachgedacht, als ich mit dem Auto so die Straßen der Stadt entlang gefahren bin (ich hab jetzt ein Auto.. mit Automatikschaltung, Lenkrad ist rechts, fahren muss ich links, Blinker ist rechts neben dem Lenkrad, Handbremse ist mit dem Fuss zu betätigen, die Schlaglöcher sind riesig, Straßenbeleuchtung gibt es keine und Ampeln auch kaum - dementsprechend selbstbewusst muss man drängeln.... soviel dazu!).. also ich hab dran gedacht, wie die Menschen in Uganda sind und besonders, wie der Glaube gelebt wird. Man sieht dort überall religiöse Aufschriften, wie "GOD IS GOOD!" oder "Jesus is the Lord!" und so. Und auch die Menschen sprechen viel von Gott und ihrem Glauben. Das hat so gut getan! Aber hier in der Stadt scheint der Kapitalismus das schon zerstört zu haben!? (Umso wichtiger scheint mir, dass Radio Maria hier bald hörbar wird - bitte helft mir beten um eine Frequenz für Dar Es Salaam!)
Jedenfalls bin ich schon sehr gespannt, noch mehr vom Land zu sehen. Sobald man aus der Stadt rauskommt, gibt es ja wieder nur noch Lehmhütten und kaum Autos ...
Tansania ist so groß. Wir werden drei Tage brauchen bis Mbanda. Freu mich schon!

Dienstag, 2. September 2008

ein erstes Haustier

Heut morgen als ich ins Büro gekommen bin, wurde ich mit freudig-fröhlichen Wellenlinien an der Wand begrüßt... Ich hab ein erstes Haustier! :-)
(Und das werd ich auch behalten, denn angeblich frisst es Moskitos!)

Papa hat mir gestern erzählt, dass er und Mama jetzt immer um halb sechs (!!) aufstehen, damit sie bei mir sind - auf einer anderen Ebene halt - wenn ich um diese Zeit (mit einer Stunde Zeitverschiebung) in der Hl. Messe bin... Das freut mich so!!!!

(Auf dem Bild die Kapelle der Passionisten hier bei mir ums Eck.)