Donnerstag, 28. August 2008

mein Chefbüro :-)

Zugegeben: Es ist wirklich eine sehr schwere Aufgabe, die sich mir hier stellt.
Ich werd mein Bestes geben - versprochen!

(Auf dem Bild der Blick durch das Moskitonetz aus meinem Büro)

Die Administration weist noch viel Verbesserungspotential auf und ich weiß noch nicht genau, wie ich da klug und sanft und doch zügig daran arbeiten kann. Dabei wäre es wichtig, gutes Datenmaterial zu haben, denn es ist ein Projekt mit der UNO in Planung, für das wir eine aussagekräftige Kostenrechung einführen möchten. Bei dem Projekt geht es darum, in den Entwicklungsländern über Radio Maria weitere Bildungsprogramme durchzuführen. Das ist toll, weil Radio Maria ein großes Netzwerk hat und es durch das Radio eben sehr einfach, möglich ist viele Menschen direkt zu erreichen. Für dieses Projekt arbeiten wir an einer Kalkulation der Kosten für die unterschiedlichen Sendungen. Aber, wie gesagt, erstmal muss ich hier alle Prozesse verstehen und die Finanzen überarbeiten.

Und dann ist es für mich eine große Herausforderung mit viel Verantwortung in einer Führungsposition zu arbeiten. Ich möchte nicht der "Muzungu" sein, der hier als Kontrollorgan alles mit Argusaugen beobachtet, aber ich muss natürlich schauen, dass nicht jeder macht, was er will bzw. nicht macht, was er soll.. und nachdem ich ja sehr autoritär bin...... (grins) muss ich wenigstens inhaltlich überzeugen ;-) Wichtig ist einfach, dass die Mitarbeiter persönlich wachsen können und wir an einem gemeinsamen Ziel arbeiten.

Aber ich bin zuversichtlich - mit Gottes Hilfe ..........
Ich fülle die Krüge mit Wasser!!

Mittwoch, 27. August 2008

find a friend



Heut hab ich mir das erste Mal gedacht, dass es eigentlich schön ist, hier zu sein!


Morgens kann ich schon früh bei den Passionisten ums Eck in die Hl. Messe gehen. Sie sind außerordentlich lieb und laden mich immer zum Frühstück ein. Wie sehr lernt man solche "Nebensächlichkeiten" zu schätzen, wenn man weit weg ist von daheim....


Heut hab ich schon einen Vorarlberger getroffen, der gemeinsam mit seiner Freundin schon seit einem guten halben Jahr hier lebet und für ein Projekt von Horizont3000 arbeitet. Tut schon gut, wieder mal Deutsch zu sprechen. Und so hab ich gleich Tipps bekommen für die schönsten Fleckchen hier in und außerhalb der Stadt. Mit den Sprachen ist das hier ja auch so eine Sache. Ich versuch, Suaheli zu lernen. Sonst komm ich mit Englisch ganz gut durch, aber die Familie wo ich wohn, die sprechen nur Italienisch, ein Mitarbeiter spricht nur Französisch und jetzt auch noch Vorarlbergerisch.... ;-) Vieni santo spirito!


Im öffentlichen Bus (Dalladalla genannt) hab ich einen Schweden kennen gelernt - es kommt nämlich äußerst selten vor, dass Weiße ("Muzungus") mit dem Bus fahren. Er ist Architekt und hat hier ein Projekt um die Wohnsituation der Menschen zu verbessen und damit auch gesundheitliche Risiken zu minimieren. Eigentlich sieht man wirklich viele Muzungus hier in Dar Es Salaam. Und ich freu mich wie ein kleines Kind darüber, dass ich schon Leut kennen gelernt hab. Dabei bin ich ja erst ein paar Tage hier - der liebe Gott schaut auf mich!!

(Auf dem Bild sieht man noch eine andere, hier häufig benützte, Art um sich fortzubewegen.)

Dienstag, 26. August 2008

polepole

Eines brauch ich hier in Afrika ganz sicher: meine "Lieblingstugend" - die Geduld....... ;-)
Alles geht ein wenig langsamer als anderswo. Eben polepole! (=langsam in Suaheli)

Es ist müßig, hier Beispiele aufzuzählen, aber was heut nicht geht, geht morgen .. vielleicht ... und die Zeit tickt einfach anders. Es scheint, dass es völlig ausreichend ist, wenn man an einem Tag eine Sache erledigt. Dann kann man schon zufrieden sein.

Das bin ich natürlich nicht - so gut hab ich mich dann doch noch nicht eingewöhnt! :-)

Aber man muss auch Lebenskünstler sein, um hier durch zu kommen.

Die Armut ist wirklich schlimm. Viele leben in denkbar unwürdigen Umständen (z.B. in dem "Baum-Haus" auf dem Bild). Das macht sehr traurig. Auch meine Mitarbeiter verdienen fast nichts - nur etwa zwischen 35 und 100 € im Monat, aber das Leben hier ist nicht billig. Jeder muss einfach schauen, irgendwie zu überleben und vor allem auch noch den ganzen Klan - die ganze große Familie mit zu ernähren.

Deshalb interessiert meine Mitarbeiter das Radio jetzt nicht vordergründig.. und sie versuchen halt auch auf die eine oder andere Weise noch etwas für sich rauszuschlagen.

Ich möcht das hier gar nicht verurteilen, denn sie sind meist die einzigen in der Familie mit einem fixen Gehalt und müssen davon noch das Schulgeld für sämtliche Nichten und Neffen und Cousinen und ich weiß nicht wen aller bezahlen bzw. wenn in der Familie wer krank wird, müssen sie natürlich auch herhalten. Wie gesagt: das Leben hier ist nicht leicht.

Montag, 25. August 2008

angekommen..

Hier bin ich also – Karibu Tanzania! (Willkommen in Tansania!)
Hab ein schönes, helles Büro… das Chefbüro. Aber was das bedeutet dazu später mehr.
Vor meinem Fenster stehen eine große Kokospalme, ein Sendemast und eine große Sat-Schüssel. Ich frag mich, wie wird das sein hier, wie arbeiten die Menschen, wie wird das gehen.. ? Aber ich grüble lieber nicht, sondern versuche, die Prozesse zu verstehen, die Unterlagen zu studieren und die Mitarbeiter kennen zu lernen. Schritt für Schritt!

Alles ist neu und ungewohnt. Ich wohne bei einem netten Ehepaar – er ist Italiener, sie kommt aus Chile. Sie gehören zur Gemeinschaft Johannes Paul XXIII. und gemeinsam arbeiten sie an einem Projekt für Waisenkinder. Die ersten Tage waren zugegeben schon schlimm - es war eben nicht leicht, alles zu lassen und ich vermisse meine Familie und meine Freunde. Aber ich werd mich hier bestimmt einleben und zum Glück gibt’s Internet und da ist die Welt dann wieder ganz klein. Und Freunde werde ich ja auch hier finden.. Susanne hat mir ein gutes Wort geschrieben:
"Wo gott dich hingesät hat, da sollst du blühen!" (aus Afrika)
Und so versuch ich mich an meinem ersten Blütenblatt! :-)

Dienstag, 19. August 2008

Sei mutig und stark!


Einer der schönsten Momente für mich: Wir feiern eine "Sendungsmesse" zum Beginn meiner Afrika-Mission. Erst hatte ich ein wenig ein mulmiges Gefühl.. aber nach all der Aufregung in den letzten Tagen in Österreich, war das eine so große und wichtige Bestärkung für mich und ich hab durch das starke Gebet meiner Familie und Freunde und aller, die über das Radio verbunden waren, eine ganz neue Freude für dieses Projekt bekommen, neue Kraft und Mut.
Danke P. Andreas!!

(Bilder: in der Kapelle - Mama, Papa, Katharina.. legen mir die Hände auf und beten für mich, unten: Maria mit Vronis Neffen Jonathan, Vroni, ich, Papa, Christa)